Zurück auf Los

Das Düsseldorfer “Photo Weekend” kommt nicht vom Fleck

Fotofestivals gibt es in zahlreichen Städten, quer durch die Republik und über den Globus verteilt. Da will die “Fotostadt” Düsseldorf nicht nachstehen und leistet sich zumindest ein “Photo Weekend”. Nach fünf Jahren Weekend soll im kommenden Februar ein Neustart erfolgen. Oder ist das Weekend schon wieder am Ende und fällt 2018 ganz aus?

Auf ausdrücklichen Wunsch des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Thomas Geisel (SPD) wird künftig Alain Bieber die Organisation übernehmen und düpierte damit Düsseldorf glücklos agierenden Kulturdezernenten Georg Lohe( CDU). Als neuer Kopf des NRW-Forums scheint er der geeignete Mann, denn schon 2012 startete der damalige Chef der Multimedia-Kunsthalle im Ehrenhof, Werner Lippert, die Initiative. Zurück auf Los oder Voraus in eine (digitale) Zukunft?

Zuletzt, unter der Leitung der Galeristin Carla Maria Sels, hatten zwar mehr als 60 Galerien, Off-Räume, die Julia Stoschek Collection, das Kai 10 und auch Gil Bronners Philara Foto–Ausstellungen gezeigt, doch fast alle namhaften Galerien und Ausstellungshäuser machten schon nicht mehr mit. Biber will sie alle zurückgewinnen und weit mehr. Dazu hatte er einen groß Plan auf den Tisch gelegt. Die Fotoszene von Köln und Düsseldorf wollte er in einem Festival zusammenbringen und dazu eine erste Foto-Messe in Deutschland auflegen. Seine “DC Photo” soll zudem Fotografie mit digitaler Kultur vereinen. Große Pläne, schöne Träume. Doch Bieber wurde gleich wieder auf den Boden des Fotopapiers zurückgerufen. Keine Verbindung nach Köln, keine Foto-Messe, nix da digital culture. Zurück auf Los. Weak-end. Kleinmut in Düsseldorf. Inzwischen ist ein arger Streit über das Photo-Weekend ausgebrochen, wochenlang gab Sels die Beleidigte, ohne den Weg für eine neue Lösung frei zu machen. Sels kündigt an, ein Photo-Weekend auf eigene Faust 2018 auszurichten.

Wie die Zukunft aussehen kann, darüber gibt es in Düsseldorf sehr unterschiedliche Meinungen, aber der Streit bekommt der Sache gar nicht schlecht. Inzwischen streitet und redet man auch wieder zusammen. Die Galerien um die Stammgalerie von Bernd und Hilla Becher und Thomas Ruf, Konrad Fischer, sind dabei, ihren Part an einem künftigen Fotofestival neu zu bestimmen. Valeria Liebermann steht bereit, die Koordination zu übernehmen und Alain Bieber will am 5. Oktober sein überarbeitetes Konzept dem Kulturauschuß vorstellen. Lange Belichtungszeiten hat er da nicht. Die städtischen Zuschüsse sind immerhin auf 100.000 Euro pro Jahr gestiegen.

Ein Fotofestival auf neuen Beinen und mit neuen Köpfen hätte sogar die Chance, das sang- und klanglos untergegangenen Kunstfestival „Quadriennale“ zu beerben, vorausgesetzt man findet in Düsseldorf wieder zusammen und kann sich auf ein überzeugendes Konzept einigen. Da stellt sich die Frage, inwieweit man sich bereit zeigt, die Fototage zur digital culture hin zu öffnen. Biebers Bewährungsprobe als Moderator und Festivalleiter steht an. Bisweilen wächst man an seinen Herausforderungen.

La Düsseldorf wird Electri_City

„Mein erstes Projekt nannte sich Piss Off, das war 1967“, erinnert sich Eberhard Kranemann, studierter Kontrabassist und streitbarer Verweigerer jeglicher musikalischer Normen (No Musik). Der Experimentalband Piss

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