Doppeltes Spiel

Donnerwetter! Da bekommen die beiden größten Museen der rheinischen Kunstmetropole – jedes für sich kann über einen Etat von reichlich zehn Millionen Euro verfügen – auf einen Doppelschlag neue Direktoren. Könnte also glatt eine neue Hochzeit am Rhein beginnen. Doppeltes Glück für das gebeutelte Düsseldorf? – Noch ist nichts entschieden, noch tagen die Findungskommissionen in getrennten Runden, noch dreht sich das Kandidatenkarussell in doppelten Spiralen.

Im Fall des Museum Kunstpalastes MKP, nur formell noch eine PPP-Stiftung, ist der Findungskommission der Headhunter Olaf Wegner, Gemahl der Unternehmerin und Kunstsammlerin Andra Lauffs-Wegner, beigesellt worden. Die Erbin (Rotbäckchen, Ex Sammlung Lauffs) unterhält in Bad Honnef in der Nähe des Firmensitzes einen wunderschönen Ausstellungsraum, nebst Park und kennt sich überhaupt bestens aus mit den Künstlern und deren Galeristen. Diese Doppelung sorgt für gehörigen Wirbel in der Düsseldorfer Runde, die ohnehin nicht weiß, ob sie nur tagen oder auch entscheiden darf. Vorsitzender der Findungskommission, wie des Kuratoriums des MKP ist OB Thomas Geisel. In beiden Gremien sitzt auch Fotokünstler Andreas Gursky, der zudem auch in der Findungskommission der Kunstsammlung NRW aktiv ist. Geteilte Freude, doppelter Durchblick?

Das arg gerupfte Doppelflügelhaus im Ehrenhof – ein Klon aus städtischem Kunstmuseum und Kunsthalle – sucht schon zum 1. September eine neue Leitung. Dann geht Beat Wismer in Ruhestand. In der Findungskommission des MKP ist eigentlich auch Udo Kittelmann vertreten. Der blieb den Beratungen am Rhein bisher lieber fern. So verdichten sich Gerüchte, Gursky, der berühmte Wahldüsseldorfer, könne ihn tatsächlich für die Kunstsammlung NRW erwärmen, die ab sofort frei ist. Das wäre mal ein Spiel! Der verlorene Sohn, Kittelmann, 1958 in Düsseldorf geboren, bis 2020 vertraglich in Berlin gebunden, käme in seine Heimatstadt, um …. ach, nein! zu schön! Oder doch? Wim Wenders, auch der gebürtiger Düsseldorfer, auch der kein Kunsthistoriker, übernimmt dann den Kunstpalast. Doppelter Wahnsinn! Düsseldorf im Doppeldusel.

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